Venloop Halbmarathon

Sonntag, 30.03.2014, Start: 14:00 Uhr

Der TVH ist zum dritten Mal nacheinander dabei, dieses Mal mit 18 Startern/innen! Lest hier, wie sich der große erste Vorsitzende in Venlo bei seinem ersten Halbmarathon gefühlt hat:

„Der Hammer“ oder „Mein erster Halbmarathon“!

Vor etwa drei Jahren hat mich Pekka mit dem Laufbazillus infiziert. Meine langjährige Volleyballkarriere im TV Hasperbach nähert sich altersbedingt so langsam dem Ende. Da ich mich nebenbei im Fitness-Studio durch Spinningkurse ausdauertechnisch fit halte und viel mit dem Rad unterwegs bin, war die Alternative in unserem Verein Gymnastik in der „Alte-Herren“-Abteilung zu betreiben eigentlich keine. Was tun? Durch Pekkas Laufberichte animiert, beginne ich mit meinen ersten Laufeinheiten. Nach und nach verbessern sich meine Laufzeiten. Dann ein erster Start beim Aachener 10-km-Engelslauf, Teilnahme beim 15-km-Silvesterlauf-Werl-Soest. Die Zeit ist unwichtig, ankommen ist die Devise. Dann, ich erinnere mich gar nicht mehr warum, die Idee: Ein Halbmarathon wäre doch auch noch eine Herausforderung für mich alten Sack. Das bedeutet aber eine Steigerung des Trainingsumfangs und mehr Disziplin. Will ich das wirklich? Ja! (PS: Und ich will es auch nochmal und nochmal…)

Die Laufberichte auf unserer Homepage, Berichte im WWW und persönliche Erzählungen haben mich dann veranlasst in Venlo zu melden. Also Trainingspensum erhöht, mehr oder wenig diszipliniert bei Wind und Wetter Trainingsrunden gedreht, Tempoläufe eingestreut, Zeiten verbessert. Ich bin gut vorbereitet. Gut vorbereitet ist auch die An- und Abreise: Bequem von Hagen mit der Deutschen Bahn per Regionalexpress nach Venlo und zurück. Ganz entspannt, Abfahrt Hagen, 11 Uhr, Ankunft Venlo, 13 Uhr. Start HM, 14 Uhr. Eine Stunde Zeit zum Gucken, Warmlaufen, in die Startaufstellung einreihen, Startschuss abwarten und los. Perfekt! Wetterprognose zum Venloop sehr gut, vielleicht schon ein bisschen zu warm. Kein Grund nervös zu werden. Werde ich aber doch, je näher der 30.3. kommt. Am Abend vorher noch ein Anruf vom Laufcoach mit diversen Hinweisen zu Strecke, Temperatur und, und, und… Kann danach irgendwie nicht so richtig einschlafen, eine unruhige Nacht. Ich alter Sack werde immer aufgeregter.

Dann geht es los: Zusammen mit Martin, unseren Ehefrauen und Ulrikes Schwester Susanne als treue Fans ab in den Zug, Ticket vorher online bestellt, pünktliche Abfahrt in Hagen. Perfekt! Wuppertal-Oberbarmen, Haltestelle. Dauert ein klein wenig lang der Aufenthalt hier. Durchsage: „Aufgrund eines Stellwerkschadens endet der Zug hier und fährt zurück nach Hagen.“ Herzfrequenz bei 164! Die wollte ich höchstens auf dem letzten Kilometer in Venlo auf der Pulsuhr sehen. Nun hab ich ihn schon in Wuppertal, 100 km von Venlo entfernt. Was tun? Zurück nach Hagen und das Auto nehmen? Klappt zeitlich nicht. Kein Bahn-„Fuzzi“ kann helfen. Was tun? Fünf-Personen-Taxi müsste extra bestellt werden, klappt also zeitlich auch nicht. Dann ein Hinweis: „Ab Wuppertal-Vohwinkel fahren die Züge wieder.“ Also ab in die Wuppertaler Schwebebahn. Nach gefühlten 125 Stationen Ankunft Vohwinkel. Ja, hier fahren die Züge tatsächlich. Also rein in den Zug, Ankunft Venlo 13:56 Uhr, Start HM, 14:00 Uhr. Herzfrequenz immer noch bei 164. Umziehen im Zug. Martin klebt unter Beobachtung mehrerer weiblicher Fahrgäste seine Brustwarzenpflaster. Kleine Zugverspätung durch Fans des Bundesliga-Sonntagsspiels BMG-HSV. Ankunft jetzt: 14:05 Uhr. Stimmung im Zug: Super. Kenne ich ja vom BVB. Meine Stimmung: Nicht so gut.

Venlo Hbf., 14 Uhr. Türen auf und Martin und ich und noch einige andere Leidensgenossen hetzen die 500 Meter zum Startbereich. Na bitte, geht doch. Wir reihen uns ein und zehn Minuten später fällt der Startschuss. Erstaunlicherweise ist mein Puls jetzt auf 90. Los gehts! Viele, viele Zuschauer säumen die Strecke und machen Stimmung ohne Ende. Der Hammer! Ich muss aufpassen, dass ich nicht überpace. Dank Pekka habe ich alles im Griff. Ich bin etwas irritiert, dass mich so viele Läuferinnen und Läufer überholen. Egal, sollen sie laufen. Ich halte mich an meinen Plan. Obwohl, so mancher Frauenpo animiert zum Hinterherlaufen… 😉

Kilometer um Kilometer geht es weiter. Die 10-km-Marke ist ohne Probleme erreicht. Die Zuschauer sind weiterhin unglaublich und oft höre ich meinen Namen: „Hans Jürgen, U kunt dit doen!”. Und dann höre ich noch: „Guck mal Mama, der Opa kann ja noch schnell laufen.“. Ich gucke mich um, aber da ist niemand anders. Ich bin gemeint. Seufz. Weiter gehts… Die Begeisterung bei den Zuschauern ist wirklich der Hammer. Die Nonnen am Kloster haben es mir besonders angetan. Welch ein Bild! Mit Fähnchen, Rasseln und Tröte feuern sie uns alle unentwegt an. Ein Highlight!

Die letzen zwei Kilometer. Mein linker Oberschenkel meldet sich. So langsam reicht es. Zähne zusammenbeißen, jetzt wird nicht aufgegeben. Und wieder pushen mich die Zuschauer nach vorne. Der letzte Kilometer, vollgepumpt mit Adrenalin und Glückshormonen laufe ich durchs Ziel. Geschafft! Mein erster Halbmarathon und dann gleich so ein unvergesslicher. Meine Zeit: 2:27:06 h. Zum Schluss habe ich sogar einige, die mich am Anfang überholt haben, hinter mir gelassen. Ich bin stolz und habe feuchte Augen.

Medaille abgeholt, zurück zu den Fans, Umarmung, Küsschen, Danke für die Unterstützung. Martin ist auch schon da und nun gibts nur eins: ein Bier! Und ein zweites, ein drittes und… Dann zurück per Bahn. Diesmal keine Schwebebahn-Einlage. Unglaublich, es geht auf direktem Weg nach Hagen. Unter die Dusche, Beine gelockert, ein kleines Abendmahl und ab ins Bett. Am anderen Morgen aufgestanden, linker Oberschenkel etwas hart. Heute abend nach Büroschluss auslaufen. Und weiter gehts. Am 11.5.14 möchte ich die Aachener Engel wieder unterstützen und werde mich gleich zum Lauf anmelden (http://www.aachener-engel.de/veranstaltungen.html). Der Bazillus ist noch da.

Der Hammer!!
Hajü

Ergebnis:

500m Bambinilauf:
Moritz Besten, 97. Platz AK, 146. Gesamt, 3:45 min

Halve marathon:
Claudia Kipscholl, 141. Platz W, 2932. Gesamt, 1:59:59 h
Claudia Senger, 78. Platz W50, 3477. Gesamt, 2:04:39 h
Gudrun Osthoff, 97. Platz W55, 5910. Gesamt, 2:25:03 h
Petra Eicker, 217. Platz W50, 6206. Gesamt, 2:36:55 h
Diana Knörzer, 199. Platz W50, 5928. Gesamt, 2:37:41 h
Carmen Ritschel, 363. Platz W45, 6221. Gesamt, 2:38:15 h
Hildegund Kipscholl, 35. Platz W60, 6247. Gesamt, 2:44:18 h
Hans-Jürgen Mücke, 278. Platz M45, 1526. Gesamt, 1:46:07 h
Marc Radtke, 291. Platz M40, 1763. Gesamt, 1:49:09 h
Uwe Jürries, 102. Platz M55, 1799. Gesamt, 1:49:27 h
Axel Clauss, 114. Platz M55, 1980. Gesamt, 1:51:07 h
Dr. Tobias Erfeld, 531. Platz M40, 3593. Gesamt, 1:54:52 h
Michael Senger, 187. Platz M55, 2849. Gesamt, 1:58:56 h
Martin Brinker, 738. Platz M45, 4535. Gesamt, 2:08:46 h
Hans-Jürgen Würfel, 407. Platz M55, 5778. Gesamt, 2:27:08 h
Frank Spierefka, 737. Platz M45, 6143. Gesamt, 2:33:07 h

Venloop 2014

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