Am Bodensee durch Deutschland, Österreich und Schweiz

So., 06.10.2013, 11:00 Uhr

Samstag:
Von Abfahrt in Hagen am Samstag, 7 Uhr, bis Ankunft nach ca. 600 km in Lindau um 14 Uhr regnet es durch. Nach Einchecken in unserer Pension inmitten der Obstgärten des Lindauer Umlands fahren wir zur Marathonmesse in der Inselhalle Lindau. Kurz bevor wir den Wagen auf einem der großen Inselparkplätze abstellen hört der Regen auf. 🙂 Nach Abholung der Startnummern und Goodies machen wir einen Spaziergang durch die Lindauer Insel-Altstadt und landen auf dem Pastaschiff im Hafen. Nach zwei Tellern Nudeln mit dreierlei Soße geht es auf einen weiteren Spaziergang über die andere Seite der Insel und Ausklingen des Abends bei Live-Fußball in einer Vinothek. Nachdem wir zur Übernachtung wieder zurück in unserer Pension sind, regnet es von da an die Nacht wieder durch.

Sonntag:
Nach ausgiebigem Frühstück fahren wir um 8 Uhr bei Nieselregen nach Bregenz, um das Auto direkt am Bodenseestadion zu parken. Wieder stoppt der Regen kurz vor unserer Ankunft und bis auf einen fast angenehmen, kurzen Nieselregen auf der zweiten Marathonhälfte bleibt es den Lauf über trocken. Nach kurzem Fußmarsch zum Bregenzer Hafen setzten wir von hier mit dem Schiff 20 Min. zum Start am Lindauer Hafen über. Im Hafen geben wir unsere Wechselsachen um 10:30 Uhr am Lkw ab, stehen ab 10:50 Uhr stressfrei in einem der sechs Blöcke und hören die letzten Songs der Liveband.

Der Marathon: Bei Bewölkung und 11°C werden ab 11 Uhr die Startblöcke in minütlichem Abstand auf die Strecke geschickt. Über die Hauptstraße geht es zusammen mit 1/4-, 1/2- und Staffel-Marathonis – und dadurch auf den ersten beiden Kilometern in einem wilden Feld – direkt von der Insel herunter und dann südlich am Ufer entlang. Bei Km 5,5 überqueren wir die Leibach und damit bereits die deutsch-österreichische Grenze. Später laufen wir auf dem Radweg direkt am Wasser und unterhalb des Pfänders, bis nach 9 km Bregenz-Hafen erreicht ist. Bei Km 10 geht es durch die Bregenzer Seebühne mit riesigen Fantasiefiguren, die „Die Zauberflöte“-Kulisse bilden. Hier verlassen uns wenig später erfreulicherweise die 1/4-Marathonis. Bei Km 13,5 laufen wir durch einen Naturpark mit abschließender luftiger Fahrradbrücke über die Bregenzerach mit ihren Stromschnellen. Nach 16 km teilt sich die Strecke, hier machen sich Dieter und die anderen 1/2-Marathonis auf den Rückweg. Ab hier sind wir also nur noch zusammen mit erschreckend frischen Staffelläufern unterwegs. Ein leichter Anstieg bei Km 18,5 bringt uns auf die Brücke über den Rhein, hier Zulauf des Bodensees. Auf der anderen Rheinseite geht es 4,5 km durch Wohngebiete, bis nach 24 km der Rheintaler Binnenkanal überquert wird und damit die Grenze Österreich-Schweiz erreicht ist. In der Schweiz laufen wir nur 4 km, durch St. Margarethen, und dann von Km 28-31,5 parallel unterhalb des Rheindamms zurück zur Rheinbrücke und damit ab hier 3 km zurück auf der Strecke des Hinwegs. Kurz bemitleide ich die Läufer/innen, die uns auf diesem Abschnitt ab Km 32 entgegen kommen und damit selbst erst bei Km 16-19 sind, bevor ich wieder mich und meine seit Km 29 bleischweren Beine bedaure. Ab hier halte ich deshalb bis ins Ziel an jedem der in 2,5 km Abstand befindlichen VP kurz an, um mich ausgiebig mit Cola und Wasser zu versorgen und mir dazu noch kaltes Wasser über Oberschenkel und Waden laufen zu lassen. Ab Km 35 laufen wir dann wieder rechts von der bekannten Strecke ab. Auf diesem Abschnitt gelangen wir bei Km 37 über eine durch meine wackligen Beine gefühlt Erdbeben-ähnlich vibrierende Autobrücke zurück über die Bregenzerach. Nach 38,5 km kommen wir in Hörweite eines Reitturnier, dessen Kommentator mich aus meinem Tunnel holt und kurz hoffen lässt, schon den Marathonsprecher im Casinostadion zu vernehmen. Aber natürlich geht es weiter durch ein paar Felder, bis wir bei Km 40 das Kloster Mehrerau durchlaufen. Von einem allerletzten, zu vollen Becher Cola hier wird mir kurz übel, was aber zum Glück schnell wieder vergeht. Wir laufen nach 41 km noch einmal kurz am Bregenzer Jachthafen vorbei, um über eine letzte Brücke unter tosendem Jubel – nach beendetem Halbmarathon klatscht hier auch Dieter – zum Stadion abzubiegen und von der Rückseite aus ins Stadion einzulaufen. Nach einer halben Runde ist die Ziellinie überquert, für mich trotz aller Anstrengung leider mit 32s über Bestzeit (weniger als 1 s/km zu langsam). Ich schnappe mir Medaille und Kaltgetränk und lege mich gefühlte zehn Minuten direkt neben dem Bierstand auf die Tartanbahn, um fürs Duschen wieder zu Kräften zu kommen.

Nach dem Duschen deponieren wir unsere Laufsachen im Kofferraum in luftdichten Säcken und schauen uns auf einem Entspannungsspaziergang die Bregenzer Oberstadt (=Altstadt) an und stärken uns danach beim Abendessen in einer Pizzeria in der Fußgängerzone. Danach zurück in unserer Lindauer Pension ergattern wir eine Flasche des im eigenen Haus destillierten Williams Brand und finishen diese wie Halbmarathon und Marathon am Nachmittag zu dritt. 🙂

Montag:
Nach gemütlichem Frühstück und Erwerb von festem wie flüssigem Bodensee-Obst für zuhause machen wir auf der Rückfahrt noch zweimal Halt, um zuerst bei strahlendem Sonnenschein Rothenburg o.d.Tauber zu besichtigen und danach einen kurzen Blick auf Würzburg und die oberhalb gelegene Marienburg zu werfen. Gegen 20 Uhr erreichen wir nach ausgefülltem langen Wochenende erschöpft und zufrieden wieder Haspe.

Halbmarathon:
Schmückert, Dieter; M55; 1399. Platz; AK-Platz 80; 2:00:27 h
Marathon:
Unflath, Pekka; M45; 142. Platz; AK-Platz 30; 3:23:16 h
Mücke, Hans-Jürgen; M45; 370. Platz; AK-Platz 80; 3:46:02 h

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